Wir, das heißt mein Mann Wilfried, unsere Berger de Pyrenee Hündin Karra, unsere Gos d`Atura Hündin Mia, mit der ich meinen Traum einmal Welpen aufzuziehen erfüllen möchte und ich leben auf dem Land, in einem Dorf namens Schierling. Daher auch der Zwingername "von Scirilinga", wie der Ort einst einmal hieß. Schierling liegt zwischen Regensburg und Landshut im bayrischen Regierungsbezirk Oberpfalz. Geboren bin ich im tiefsten Oberbayern in einem kleinen Dorf am Chiemsee.
Ein Leben ohne Hunde gab es bei uns nicht. Seit frühester Kindheit wuchs ich mit Hunden auf.
Als ich mit 21 Jahren von Zuhause auszog, durchlebete ich meine ersten vier hundelosen Jahre. Bis ich geheiratet habe und sich unser erstes Kind angündigte.....
Es dauerte nicht lange, bis der erste Hund ins Haus kam. Ich wollte, dass auch meine Kinder sich so früh wie möglich an Tiere gewöhnen.
Ein Rassehund sollte es sein und da ich schon immer auf wuschelige, langhaarige Hunde stand, haben wir uns für einen Collie entschieden. Wie schon gesagt; ein Rassehund mit Papieren sollte es sein, eine wunderschöne Hündin. Doch bald darauf - der Schock - ein vollkommen überzüchteter Hund, der taub und blind war und alle möglichen Krankheiten hatte.
Somit war für uns das Thema Rassehund erledigt.
Wie sollte es anders kommen: Beim nächsten Hund, auf ins Tierheim und wir holten uns einen gesunden Mischling, Dogge Dobermann Mischung - nicht wuschelig aber schön, groß und schwer vermittelbar.
Es kamen mit den Jahren immer mehr Tiere hinzu: Ausgesetzte Katzen (die letzte war gerade mal 14 Tage, alt als wir sie bekamen), Hasen sowie ein ausgesetzter Maltesermischling, der die Größe eines Gos hatte und eine Seele von Hund war.
Na ja, irgendwann blieb uns dann nur noch die alte Katze. Mein Mann wollte auch keinen Hund mehr, wie es halt so ist, wenn man einen treuen Freund verliert.
Aufgrung einer Krankheit riet mir meine Arzt, mir wieder einen Hund zuzulegen, da ich viel Bewegung brauchte. So bot sich für mich die Chance, wieder auf einen Hund zu kommen. Im Oktober 2009 war es dann schließlich soweit. Es sollte ein wuscheliger, nicht zu großer Hund werden. Ich begann mit der Suche und nutzte dabei natürlich die Vorteile des Internets. Nach schier unendlichen Stunden vor dem Bildschirm stieß ich schließlich auf den Berger de Pyrenee. Wir fanden dann auch einen Züchter, der 10 Wochen alte Welpen hatte und auch noch eine Hündin frei war. So fuhren wir nach Heilbronn und kauften uns den kleinen Welpen. Wir tauften sie auf den Namen Karra. Die Freude war groß.
Im März 2010 besuchten wir die Hundeausstellung in München. Dort nutzte ich das Angebot einer Augenuntersuchung für Karra. Es folgte der nächste Schock: Es wurde die Augenerbkrankheit PRA (Progressive Retinadegeneration) diagnostiziert, mit der Folge, dass sie in einem schleichenden Prozess erblinden wird. Die Krankheit beginnt mit dem dritten Lebensjahr und dauert etwa zwei Jahre bis sie vollkommen erblindet ist. Ich hatte noch nie etwas von der Krankheit gehört. Dabei soll sie gar nicht so selten sein, da sie auch bei Menschen auftritt.
WOW, das war ein Schlag ins Gesicht:- Nicht fähig einen klaren Gedanken zu fassen, versuchte mich der Arzt zu beruhigen und meinte, ,,dies sei bei Hunden nicht so tragisch, da sie mit Ohren und Nase sehen können" und " es wäre für einen blinden Hund von Vorteil, wenn er einen Gefährten an seiner Seite hätte, einen so genannten Führhund"
Völlig verwirrt fuhren wir nach Hause und mussten alles erst einmal verarbeiten.... es waren schreckliche Tage. Mit der Zeit machte ich mich mit dem Gedanken vertraut, einen zweiten Hund für Karra zu kaufen. Ein gesunder robuster und widerstandsfähiger Hund musste es sein. Es sollte eine Rasse sein, die nicht überzüchtet ist und der ihre Ursprünglichkeit erhalten geblieben ist. Aufgrund dieser Eigenschaften kamen wir zum Gos d´Atura. Dieses Mal wollte ich auf Nummer Sicher gehen und ließen uns viel Zeit bei der Suche nach einem seriösen Züchter. Auf der Suche im World Wilde Web stieß ich auf die Seite des Zwingers ,,Hexenhof" von Elke Fiebert. Wir fuhren also zum Hexenhof und schauten uns die Hunde an. Wir waren sofort begeistert, die wurde jedoch jäh gebremst. Leider hatte sie keine Welpen und es waren in der nächsten Zeit auch keine zu erwarten. So kamen wir zu Annette Buban-Waible in Stuttgart, mit der wir schließlich Kontakt aufnahmen. Es waren Welpen zu vergeben, doch nur noch Rüden, wir aber wollten eine helle Hündin. Das war Ende 2010. Annette sagte mir, es wäre im Frühjahr von ihrer zweiten Hündin Beau-Hummel ein Wurf geplant. Wir überlegten nicht lange und entschieden uns zu warten. Zweimal fuhren wir schließlich nach Stuttgart, um die am 14.03.2011 geborenen Welpen zu besichtigen. Am 09.05.2011 war es schließlich und endlich soweit, dass wir unsere Feline-Mia nach Hause mitnehmen durften. Im Gegensatz zu Karra, deren Freude sich in Grenzen hielt, waren wir sehr happy über unseren Zuwachs.
Seit dem ließ mich der Gedanke nicht mehr los, selbst einmal zu züchten, was schon ein lange gehegter Traum von mir war. Gerade dieser unverzüchteten und robusten Rasse wie der Gos d´Atura ist, kann man und sollte man mehr Aufmerksamkeit schenken, weil er noch sehr unbekannt und eben seinem Ursprung entspricht.
Möchte man den seriösen Züchtern einmal angehören, müssen zunächst einige Voraussetzungen erfüllt werden. Zuerst trat ich dem PPC bei, um auf die Hilfe und Unterstützung erfahrener Züchter zurück greifen zu können.
Wir in diesem Fall meine Tochter und ich, besuchten viele Ausstellungen, lernten so einige Gos mit Besitzer kennen und fanden viel gefallendaran. Ebenso besuchte ich einige Seminare u. a. speziell für Züchter, diese sind aber nicht vorgeschrieben.
Als nächstes galt es für Mia, die Voraussetzung des VDH (Verband Deutscher Hundewesen) zu erfüllen. In der Zwischenklasse (ab 15 Monate) musste mindestens die Wertung SG (sehr gut) erreicht werden. Sie erhielt hier Bestnote V1 (Vorzüglich 1). Die zwingend erforderliche HD-Untersuchung (ab 15 Monate) meisterte Mia mit dem besten Wert A1, sprich HD frei. Somit waren die Grundvoraussetzungen mit Bravour erfüllt.
Am 18.08.2012 gings dann also auf nach Leipzig zur Zuchtzulassung. Dort mußte Mia noch einen Wesenstest machen, den sie souverän bestand. Auch bei den Überprüfungen Rassestandard, Augen, Ohren, Rute, Zähne gab es nichts zu beanstanden. Juhu somit haben wir die Zuchtzulassung erreicht!
Nun war es mir noch ein großes Anliegen, bei Mia die Augenuntersuchung durchführen zu lassen. Aber: ,,Das gebrannte Kind scheut das Feuer". Die 10-minütige Untersuchung fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Die Erleichterung war groß, als die Ärztin grünes Licht gab und uns eine gesunde und muntere Gos d´Atura Hündin attestierte.
An dieser Stelle möchte ich mich noch mal ganz herzlich bei Annette Buban-Waible für diesen tollen Hund bedanken und wir wünschen ihr, dass sie noch viele dieser Pracht-Hunde vergeben kann.
Auf mich warten jetzt noch viele Seminare und hoffe, dass uns Mia gesunde Gos Welpen schenken wird und wir anderen Familien ebenso viel Freude bereiten können!
In diesem Sinne
Claudia und Wilfried mit Karra und Mia